Was ist los in Nidderauer KiTas?

Die jüngsten öffentlichen Vorwürfe eines Kita-Elternbeirats zur Betreuungssituation sind die Spitze eines Eisberges und die Folge einer viel zu lange verharmlosten aber absehbaren Situation. Der betreffende Elternbeirat ging so weit, die Eltern dazu aufzufordern, ihre Kinder zu Hause zu betreuen.
Stein des Anstoßes ist, die aufgrund einer klaffenden Personallücke, sehr prekäre Betreuungssituation. Der Arbeitskreis Familie der CDU Nidderau kann die Haltung des Elternbeirates absolut nachvollziehen. Ein Problem, das der verantwortliche Stadtrat Rainer Vogel vor langer Zeit schon hätte angehen müssen, lastet nun auf den Schultern der betroffenen Eltern. Eltern, die schon seit einem Jahr aufgrund der Corona Krise dauerhafte Zusatzbelastungen in der Kinderbetreuung gestemmt haben.
Den Arbeitskreis der CDU und auch die CDU-Fraktion beschäftigt die Arbeitssituation der Nidderauer Erzieher:innen seit langem. Es ist bekannt, dass die personelle Situation und vor allem auch die Fluktuation dieser Mitarbeiter:innen keineswegs rosig ist. Und noch schlimmer, dass die verbleibenden Erzieher:innen den dauerhaften Mangel durch zusätzliche Arbeitsbelastungen kompensieren müssen. „So werden aus motivierten Erzieher:innen letzten Endes Kolleg:innen, die mittelfristig ihre eigene Gesundheit riskieren,“ schlussfolgert Christina Schneider, Sprecherin des Arbeitskreises Familie der CDU Nidderau. „Dass Nidderau nicht die attraktivsten Bedingungen für Erzieher:innen bietet, ist in der Branche bekannt,“ ergänzt sie. „Deshalb hat die CDU-Fraktion im letzten Jahr einen Antrag gestellt, angehende Erzieher:innen durch Stipendien nach Nidderau zu ziehen und zu unterstützen.“ Der genannte Antrag wurde jedoch durch SPD/Grüne abgelehnt. Dabei ist jedem bewusst, dass Erzieher:innen wohl einen psychisch und physisch anspruchsvollen Job haben. Es ist für die CDU unverständlich, warum die Arbeitsbedingungen für diese sehr gefragte Mitarbeitergruppe nicht deutlich verbessert werden.

 

Der CDU-Arbeitskreis Familie sieht erheblicher Nachholbedarf in der Personalausstattung der KiTas. Das Problem zu ignorieren und zu Lasten der betroffenen Eltern auszusitzen, ist gegenüber Familien und Erzieher:innen unfair und riskant: Die Sicherheit der anvertrauten Kinder braucht entsprechende personelle Ressourcen. Nach öffentlichen Darstellungen ist „natürlich“ alles in bester Ordnung – wohl kaum. Familien an den Grenzen zum Wetteraukreis melden ihre Kinder schon seit einigen Jahren vermehrt in Altenstädter KiTas an. Das ist leider kein Kompliment.
Mehr und mehr wird Kinderbetreuung in Nidderau durch die Nichtbesetzung von genehmigten Planstellen überlastet. Durch die Verkürzung der Betreuungszeiten werden Kinder zum Luxusgut und Nidderau entfernt sich immer mehr von einer familienfreundlichen Stadt.
Auf dem Bild: Christina Schneider

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